Die Bedienung ist, denke ich, selbst erklärend und sie entspricht dem Vorgehen, wie bei allen bekannten Magnetartikeldecodern des Typs k83. Durch Aufrufen der Adresse an einer Zentrale oder einer anderen Bedieneinheit und dem Betätigen der Richtungstaste verfährt der am WeichenChef angeschlossene Servoantrieb.
Adressen:
Die vier Ausgänge des WeichenChefs sind automatisch auf die Adressen 1 bis 4 im Motorola-Adressraum voreingestellt.
Um die Adresseinstellung zu ändern, muss der WeichenChef die neue Adresse "lernen"
|
|
Dies ist sehr einfach, denn dazu muss lediglich der Taster auf der Platine ein bis vier Mal betätigt werden. Die Anzahl der Betätigung entspricht dem zu "lernenden" Ausgang. Drückt man 5x die Taste, ist man wieder im normalen Betriebsmodus.
Betätigt man nun zum Beispiel 2x die Taste des WeichenChefs, leuchtet nun die LED hinter dem Ausgang 2 auf. Gleichzeitig fährt der Servo in die Mittelstellung. Schaut man in das Display einer Bedieneinheit, sieht man die aktuelle Adresse des Ausganges langsam hin und her blinken. So zeigt der WeichenChef an, dass er nun im CAN-Bus nach einem Weichenbefehl ausschau hält, um die übertragene Adresse zu lernen. Dieser Weichenbefehl kann dabei von jedem Bediengerät aus gesendet werden. Die so empfangene Adresse des Schaltbefehls wird dauerhaft für diesen Ausgang abgespeichert. Dabei speichert er nicht nur die Adresse, sondern auch das dazu vereinbarte Datenformat mit ab! Das bedeutet, dass es sogar an einem WeichenChef zwei Ausgänge geben kann, die auf die Adresse 1 hören, aber einmal auf die DCC Adresse 1 und einmal auf die Motorola Adresse 1. Klar gehen auch alle anderen Adresskombinationen an einem WeichenChef.
Hat man vergessen, auf welche Adresse ein Ausgang des WeichenChef eingestellt ist, kann man dies auch auslesen. Dazu muss man nur nacheinander alle vier Ausgänge einmal in den Lernmodus versetzen, denn es leuchten ja nicht nur die LEDs des WeichenChefs auf, er sendet auch die entsprechenden Stellungsmeldungen der Adresse auf den CAN-Bus. Das bedeutet, dass auch die Anzeige zu dieser Adresse in der Zentrale blinkt. Dazu gibt es aber das kleine Handikap, dass die Märklinzentralen bei der Anzeige nicht den Adressraum mit auswerten! Hier blinkt die Anzeige der Adresse, egal ob es eine DCC- oder eine Motorola-Information war. Das ist zwar schade, aber ich kann es leider nicht ändern. Alle CAN-digital-Bahn-Anzeigemodule kennen aber diesen Unterschied.
Da das Auslesen durch das Betätigen der LernTaste nicht sehr komfortabel ist und man dazu meist unter die Anlage klettern muss, gibt es für Besitzer der CC-Schnitte demnächst auch einen komfortableren Weg. Es ist zum WeichenChef ein kleines PC-Programm entstanden, mit dem man diese Module testen, auslesen und programmieren kann. Mehr dazu weiter unten.
Auch der WeichenChef Servo verfügt auch über eine Stellungsrückmeldung, aber diese Information wird nur als Antwort auf einen erkannten Schaltbefehl gesendet. Sie wird automatisch generiert und gesendet, wenn der Servo seine Endposition erreicht haben sollte. Allerdings erfolgt keine Abfrage eines Endschalters. Es wird davon ausgegangen, dass wenn die Zielposition an den Servo gesendet wurde, er sie tatsächlich auch erreicht hat. Diese Meldung sagt aber nicht aus, dass die Schaltstellung auch wirklich erreicht wurde. Allerdings wird die Zeit, die der Servo für die Bewegung benötigt, berücksichtigt und erst, wenn der Wert für die Endstellung erreicht ist, wird die Stellungsmeldung über den CAN-Bus verbreitet.
Größter Unterschied zu allen anderen WeichenChefs ist, dass dieser nicht nur die Adresse, sondern auch die Positionen lernen muss, zwischen denen sich der Servo bewegen soll. Dazu kann man zusätzlich auch noch die Geschwindigkeit für diese Bewegung je Richtung unabhängig voneinander programmieren. Natürlich geht so etwas sehr komfortabel per PC, nur ist der Servo ja meist in der Anlage eingebaut, so dass man gerne die Positionen vor Ort programmieren möchte.
Um diesen Lernvorgang dennoch möglichst komfortabel zu gestalten, musste ein Programmiergerät gefunden werden, welches die meisten CAN-Anwender eh zur Verfügung haben. Hier fiel die Wahl auf die MobileStation 2 von Märklin. Sie kann einfach irgendwo mit an den CAN-Bus gesteckt werden und schon hat man die Möglichkeit, den WeichenChef Servo - wo auch immer er im Bus sich befindet - zu programmieren.
Zum Programmieren muss man in der MS2 eine Lokomotive mit der Motorola-Adresse 3 anlegen und aufrufen, denn dies ist die Programmieradresse für das Servomodul. Ruft man diese Lokomotive auf und versetzt den gewünschten Servoausgang, wie bereits beschrieben, in den "LernModus", muss man, um die Bewegung zu programmieren, nun die Fahrtrichtung der Lokomotive mit der Adresse 3 einmal wechseln. Hier hat sich das Anlegen einer entsprechenden Lokkarte bewährt.
Durch das Aktivieren des Programmiermodus für die Bewegung fährt der Servo nun in die Mittelstellung, im Display spring dabei die Geschwindigkeitsanzeige der Lokomotive 3 ebenfals in die Mittelstellung. Dreht man nun die Geschwindigkeit hoch oder runter, bewegt sich der Servo nach links oder rechts und entsprechend folgt die Geschwindigkeitsanzeige im Display. So sieht man auch immer die etwaige Position des Servos anhand der Geschwindigkeitanzeige. Die Anzeige ist so scaliert, dass sie den maximalen Bewegungsweg eines Standardservos darstellt.
Hat der Servo durch Verändern der Geschwindigkeit die gewünschte Position erreicht, muss man lediglich erneut die Fahrtrichtung 1x ändern, dann speichert der WeichenChef diese Position ab. Durch erneutes Verändern der Geschwindigkeit kann man die zweite gewünschte Position anfahren und auch durch eine Fahrtrichtungsänderung abspeichern. Ist dies geschehen, kann nun noch die Geschwindigkeit eingestellt werden. Dazu leuchtet die Funktion F1 der Lokomotive 3 auf, sie zeigt an, dass nun die Dämpfung der Geschwindigkeit eingestellt werden soll. Die Grundeinstellung ist die höchste Geschwindigkeit, je höher nun die Geschwindigkeit gedreht wird, desto langsamer wird sich der Servo zu seiner Position bewegen (A->B). Auch diese Eingabe wird durch Betätigen der Fahrtrichtung abgespeichert. Nun erscheint F2 im Display und die zweite Geschwindigkeit (B->A) kann eingestellt werden. Ist dies geschehen, ist dieser Ausgang des WeichenChef Servos fertig programmiert und die LED auf der Platine erlischt wieder.
Alle weiteren Funktionen lassen sich nur über den PC einstellen. Natürlich wäre dies auch über eine MS2 möglich, nur denke ich, ist dies recht unkomfortabel und auch für mich sehr schwer zu erklären.
Natürlich kann man auch jedes andere Fahrgerät zum Programmieren einsetzen, selbst mit einer Steuerungssoftware sollte es ebenfalls gehen.